Die Norm DIN EN 50131 legt europaweit die Klassifizierung von Einbruch- und Überfallmeldeanlagen (EMA/ÜMA) fest. Dabei werden Systeme in vier Sicherheitsgrade (1 bis 4) eingeteilt, die den unterschiedlichen Risikoszenarien und Täterprofilen entsprechen. Während Grad 1 lediglich einen geringen Schutz vor sehr einfachen Angriffen bietet, ist Grad 2 bereits für deutlich anspruchsvollere Bedrohungslagen ausgelegt. Eine Alarmanlage EN 50131 Grad 2 muss so konstruiert sein, dass sie gegen Täter schützt, die einfache Werkzeuge und gewisse technische Kenntnisse besitzen. Typische Angriffsformen wie Aufhebeln von Türen und Fenstern oder das Überwinden einfacher Sensoren dürfen bei normgerechten Systemen nicht zum Erfolg führen. Die Norm definiert präzise Anforderungen an Sicherheitssysteme und bietet Errichtern und Endkunden eine verlässliche Orientierung bei der Auswahl geeigneter Einbruchmeldetechnik. 

EN 50131: Hohe Anforderungen und intensive Prüfverfahren 

Ein zentrales Merkmal der Norm EN 50131 ist die Vorgabe, dass nicht nur die Zentrale, sondern sämtliche Systemkomponenten – von Meldern über Signalgeber bis hin zu Übertragungseinrichtungen – den Zertifizierungsanforderungen entsprechen müssen. Besonders wichtig ist dabei der Schutz gegen Sabotage, Manipulation und Ausfälle. Die Systeme müssen Störungen zuverlässig erkennen, eigenständig melden und dürfen nur eine geringe Fehlalarmquote zulassen. Dies ist entscheidend, um sowohl Sicherheitsdienste als auch Polizeikräfte nicht unnötig zu belasten. Das Zertifizierungsverfahren für EN 50131 Systeme ist äußerst umfangreich und dauert mehrere Monate. Die Prüfung erfolgt durch akkreditierte Unternehmen gemäß DIN EN ISO/IEC 17065, die als international anerkannte Zertifizierungsstellen gelten.  

Nach EN 50131 zertifizierte Alarmanlagen werden empfohlen 

Obwohl die EN 50131-Zertifizierung in der Sicherheitsbranche nicht obligatorisch ist, erhöht sie die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Produkten erheblich. Für Anwender bedeutet das: Wer eine DIN EN 50131 Grad 2 Alarmanlage installiert, erhält einen guten Schutzstandard, der von Versicherungen und Polizei anerkannt wird. Sicherheits-, Überwachungs- und Versicherungsunternehmen bevorzugen zertifizierte Systeme, da diese nachweislich hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen. Der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. hebt in seinen Richtlinien hervor, dass Grad 2 für Wohnhäuser und kleine Gewerbeobjekte als Standard gilt, während Grad 3 in der Praxis zunehmend dort gefordert wird, wo höhere Werte gesichert werden oder die Versicherung eine erhöhte Risikoklasse definiert. In den ÜEA-Richtlinien wird zudem ausdrücklich festgelegt, dass für Grad 2 zertifizierte Melder einzusetzen sind, während für Grad 3 strengere Komponenten erforderlich sind. 

Die Polizei empfiehlt ausdrücklich die Verwendung zertifizierter Alarmanlagen mit mindestens EN 50131 Grad 2 Standard für private Haushalte. Wer jedoch besonders gefährdete Standorte und Anlagen, etwa im KRITIS Bereich, absichert, muss auf Grad 3 oder höher zurückgreifen – andernfalls können im Schadensfall auch Einschränkungen bei der Versicherungsleistung drohen. 

Zukunftssicher mit erweiterbaren Systemen 

Während viele Anbieter den Schwerpunkt auf Grad 2 setzen, geht NOX Systems bewusst einen Schritt weiter: Die Einbruchmelde- und Zutrittskontrollzentralen sind nach EN 50131 Grad 3 sowie VdS Klasse C zertifiziert. Gerade Unternehmen, die wachsen oder deren Risikoprofil sich verändert, profitieren davon: Eine NOX-Anlage lässt sich modular aufbauen und flexibel erweitern – ohne dass die Normkonformität verloren geht. 

Für Betreiber ergibt sich daraus ein wesentlicher Vorteil: Investitionen in eine Alarmanlage EN 50131 Grad 2 müssen nicht zwangsläufig in einer Sackgasse enden. Wer mit einer kleineren Lösung startet, kann bei steigenden Sicherheitsanforderungen schrittweise auf Grad 3 aufrüsten. NOX ermöglicht durch seine modulare Architektur genau diesen Übergang – und sorgt damit für Zukunftssicherheit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen

Übersicht: Sicherheitsgrade nach EN 50131 

Grad Typischer Angreifer Typische Einsatzbereiche Anforderungen
Grad 1 Gelegenheitstäter ohne spezielles Werkzeug  Wohnhäuser mit sehr geringem Risiko 
  • Schutz gegen einfache, zufällige Einbrüche
  • Grundlegende Melder (z. B. Tür-/Fensterkontakte)
  • Geringe Sabotageanforderungen 
Grad 2 Täter mit einfachen Werkzeugen und Grundkenntnissen  Wohnungen, Einfamilienhäuser, kleine Gewerbeobjekte 
  • Schutz gegen Einbrecher mit Schraubenzieher, Brechstange etc.
  • Zertifizierte Melder erforderlich (z. B. Bewegungs-, Glasbruchsensoren)
  • Sabotagekontakte für Gehäuse und Leitungen
  • Zuverlässige Alarmübertragung
  • Begrenzte Fehlalarmquote 
Grad 3 Geübte Täter mit Spezialwerkzeugen und detaillierten Kenntnissen  Banken, Juweliere, Industrieanlagen, KRITIS 
  • Verstärkter Schutz gegen gezielte Angriffe
  • Höhere Anforderungen an Gehäuse
  • Sabotageschutz und Manipulationssicherheit
  • Redundante Signalübertragung (z. B. IP + GSM)
  • Manipulationssichere Verkabelung
  • Höhere Detektionssicherheit bei Meldern 
Grad 4 Hochprofessionelle Täter mit spezieller Ausrüstung und Planung  Hochsicherheitsbereiche, Militäranlagen, kritische Infrastrukturen mit extrem hohem Risiko 
  • Maximale Anforderungen an alle Komponenten
  • Mehrfach redundante Übertragungswege
  • Manipulationsschutz auf höchstem Niveau
  • Einsatz nur bei besonders hohem Schutzbedarf
  • Erfassung auch ungewöhnlicher Angriffsarten 

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