Warum Offenheit zum neuen Standard von Sicherheitssystemen wird

Kaum ein Begriff wird im Sicherheitsmarkt so oft bemüht – und so unterschiedlich verstanden – wie Systemoffenheit. Doch was steckt dahinter, wenn der Alltag ruft, Ausschreibungen drängen und fünf Systeme plötzlich miteinander sprechen sollen?
Wir haben mit Antoine Evertze, Produktmanager bei ARAS Security Niederlande und langjähriger Partner von NOX SYSTEMS, über genau diesen Alltag gesprochen. Herausgekommen ist ein ehrliches Gespräch über funktionierende Integration, verkannte Stolpersteine – und darüber, warum man nicht alles integrieren muss, aber das Richtige.

Antoine, warum wird Systemoffenheit in modernen Sicherheitsprojekten immer wichtiger?

Antoine Evertze: Offenheit wird nicht nur wichtiger – sie wird zum Standard. Gebäude werden intelligenter, Nutzer digitaler, IT-Umgebungen komplexer. Kein System steht heute mehr allein – ob Zutritt, Video, HR oder Brand: Alles muss miteinander sprechen. Und zwar nicht irgendwann, sondern in Echtzeit, steuerbar und nachvollziehbar.

Um relevant zu bleiben, muss ein System zwei Kriterien erfüllen. Erstens muss es eine gut dokumentierte API mit praktischen Anwendungsfällen bieten und nicht nur eine abstrakte Dokumentation. Zweitens muss es sich flexibel an sich ändernde Umgebungen anpassen können, indem es standardisierte Protokolle wie OSDP(v2) für die Zugangskontrolle, ESPA oder Modbus verwendet – entweder über benutzerdefinierte Konnektoren wie SQL oder über eine API.

Wir sehen in Projekten immer öfter: Kunden kaufen keine Funktionen mehr, sie kaufen Integrationsfähigkeit. Und die entscheidet darüber, ob ein System in der Praxis skaliert – oder am Interface scheitert.

In welchen Projekten macht NOX für euch den Unterschied?

Antoine Evertze: Wann immer Einbruch- und Zugangskontrolle in einem einzigen System vereint werden müssen, wird der Bedarf an Einfachheit und Konsistenz besonders im öffentlichen Sektor offensichtlich. Niemand möchte fünf verschiedene Systeme mit fünf separaten Schnittstellen betreiben. In einem kürzlich durchgeführten Regierungsprojekt haben wir die Implementierung einer Lösung unterstützt, die Zutrittskontrolle und Einbruchmeldung kombiniert und eine modulare, skalierbare Architektur mit nahtlosen Integrationen für Videomanagement, Aufzugssysteme und Parkraummanagement bietet – gesteuert von einer einzigen Plattform. In Szenarien wie diesem sind fragmentierte Lösungen schlichtweg keine Option.

Vereinfachung komplexer Infrastrukturen durch Integration

Welche Systeme sind aus deiner Sicht Must-Haves bei der Integration?

Antoine Evertze: Aus meiner Sicht gibt es drei zentrale Bereiche, die heute fast jedes Projekt abdeckt: Videoüberwachung, Brandmeldetechnik und Identitäts- bzw. Nutzerverwaltung. Bei Video erwarten Kunden, dass sich Ereignisse aus der Zutrittskontrolle oder Einbruchmeldetechnik automatisch mit Bilddaten verknüpfen lassen. Bei Brand geht es oft um standardisierte Schnittstellen zur Evakuierung oder Alarmweiterleitung. Und bei der Nutzerverwaltung ist es entscheidend, dass Rollen, Rechte und Gültigkeiten aus bestehenden Systemen übernommen und synchronisiert werden können – etwa aus einer Personalverwaltung oder einem digitalen Zutrittsmedium.

Kurz gesagt: Systeme, die Menschen identifizieren, Bewegungen überwachen oder kritische Ereignisse melden – sie müssen heute verlässlich miteinander sprechen können.

„Wirkliche Integration macht Systeme einfacher, nicht komplexer.“

Antoine Evertze
ARAS Security

Was macht für dich den Unterschied zwischen „ein System anbinden“ und „wirklich integrieren“?

Antoine Evertze: Integration heißt, dass ich den Nutzer nicht mehr darüber nachdenken lassen muss, dass Systeme verbunden sind. Die Abläufe sind logisch, automatisiert und konsistent – egal ob Zutritt, Video oder Alarm. Wenn ich erst überlegen muss, auf welcher Oberfläche ich was auslöse oder wie ich Daten rüberhole, ist das keine Integration – das ist Aufwand. Echte Integration reduziert Komplexität. Sie erzeugt keine neue.

Danke, Antoine, für deinen klaren Blick auf das, was Systemoffenheit wirklich bedeutet.

Partner

ARAS Security bietet Errichtern und Integratoren in den Benelux-Ländern modulare, skalierbare elektronische Sicherheitssysteme – darunter Zutrittskontrolle, Einbruchmeldetechnik, Videoüberwachung sowie Unterstützung bei der Systemintegration.

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